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Von Turm zu Turm

16 km Abschlusswanderung des Westerwald-Verein

 

Stockum-Püschen, 30. Oktober 2022

 

Herbstliches Traumwetter mit bester Fernsicht und fast schon sommerliche Temperaturen von 19° C erwarteten 42 Wanderer am Wanderparkplatz am Dorfgemeinschaftshaus in Stockum-Püschen.

Normalerweise laden die Wanderstrecken des neuen Wanderweg Konzeptes „Gemaahnsweschelscher“ Wanderer ein, die Gegend rund um Stockum-Püschen alleine oder mit Freunden und ohne Wanderführer zu erwandern. Heute aber, sozusagen zum „Saison-Abschluss“, hatte der Fachbereichsleiter Wandern & Freizeit des Westerwald-Vereins, Rainer Lemmer, zu einer geführten Wanderung auf einem der „Gemaahnsweschelscher“ eingeladen.

 

Mit dem obligatorischen "Hui Wäller - Allemol" begrüßte Lemmer die Wanderer und stellte sein Wanderteam für die Wanderung vor: André Hauptmann, Bergbauexperte und Heimatkundler aus Leidenschaft wusste viel Wissenswertes zur Geschichte entlang des Wanderwegs zu berichten und Michael Kram 1. Vorsitzender des Zweigverein Höhn sorgte als Schließender dafür, dass keiner der Wanderer den Anschluss verpasste oder verloren ging.

Nach Begrüßung und Einweisung wurde bereits nach kurzem Fußmarsch der Stöffel-Park Aussichtsturm erreicht. Hier bietet sich eine beeindruckende Aussicht über das gesamte Steinbruchareal und den Stöffel-Park bis hin zum Gräbersberg dem Umkehrpunkt der 16 km langen Rundwanderung.

 

Über Wiesen und Waldwege führte die Wanderung zum Gipfelkreuz von Todtenberg um dann den Weißen Graben, der einst die historische Grenze zwischen den Grafschaften Diez und Wied bildete, zu überqueren. Weiter ging es über einen schmalen Naturpfad durch den alten Buchenwald und entlang Wiesen und Feldern bis zur Freizeitanlage in Lochum. Nach kurzer Rast wurde der Welterstein mit seiner Aussicht auf 27 Orte des Oberwesterwaldes erkundet und die Sage über den Stein und den Backofen, neuzeitlich adaptiert (wer hätte schon gedacht, das die Heinzelmännchen WLAN hatten und Drogen konsumierten), wie Wanderführer Lemmer augenzwinkernd erzählte.

Nach dem Anstieg zum Gräbersberg konnte die Wandergruppe im Schatten einer ca. 300 Jahre alten Eiche in der Ferne den Großen Feldberg im Taunus sehen.

Viele Interessantes und Wissenswertes zur Geschichte, Kultur und Natur wurden von Andre Hauptmann und Rainer Lemmer bei der geführten Wanderung erzählt. Die Orts- und Flurbezeichnungen Götzenberg, Todtenberg, Frankenwiese, Königsborn, Leichenweg, Gräbersberg, zeugen von einer weit zurückliegenden Siedlungsgeschichte von historischer Bedeutung.

Das absolute Fernblick-Highlight der heutigen Wanderung erwartete die Wanderer nach kurzem, knackigen Anstieg an der auf 501m ü.N.N. gelegenen Schillsteinhütte.

Im Vordergrund öffnete sich der Blick in das Nistertal und die historischen Gebäude des Tertiär- und Industrie-Erlebnispark Stöffelpark. Bad Marienberg und der markante Fernsehturm, sowie die Hochebene bei Norken waren gut zu erkennen. Am Horizont war mit dem Salzburger Kopf die dritthöchste Erhebung des Westerwalds, sowie mit der Fuchskaute die höchste Erhebung in der Ferne deutlich zu sehen. Über den Horizont hinaus ragte die Spitze des Fernsehturms auf dem Höllkopf.

 

Applaus, Begeisterung, zufriedene Gesichter, viel positives Feedback und Komplimente für das ganze Team waren der Lohn für die geführte Wanderung.

 

Bei der organisierten Einkehr in der lokalen Metzgerei und Gaststätte Thomas Christian stärkten sich die Wanderer mit einer deftigen Gulaschsuppe, Wurst- oder Käseplatten und ließen noch einmal die Wanderung Revue passieren.

 

Einige Teilnehmer äusserten den Wunsch, ob vielleicht eine geführte „Schneewanderung“ im Winter auf den Gemaahnsweschelschern angeboten werden könnte um die Wege im Wällerland rund um Stockum-Püschen auch einmal im Schnee gemeinsam zu entdecken.

„Sollte es im Winter schneien planen wir vielleicht eine Schneewanderung organisieren“ meinte Wanderführer Lemmer zum Abschluss eines herrlichen Wandertages.

 

Rainer Lemmer

Fachbereichsleiter Wanderung & Freizeit

Hauptverein des Westerwald-Verein e.V.

 

 

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